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A Long forgotten voice

Verstummte Zeugin

Charlotte wuchs als jüngste von vier Geschwistern im Haus ihres herrischen Onkels in Luxemburg auf. Sie besuchte die Beauxbatons Akademie, wie ihre Geschwister, denen sie sehr nahe steht, ebenso. Mit 21 Jahren ist sie die einzige, die noch unverheiratet ist, eine Tatsache, die vor allem ihrem Onkel sehr missfällt. Geradezu als Schande empfindet er es. Charlotte war schon immer ein ruhiges Mädchen, sie hörte lieber zu als dass sie sprach. Ruhig wie sie war fühlte ihre Familie sich schon fast eingeladen über ihren Kopf hinweg zu entscheiden und sie herumzuschubsen wie es ihnen gefiel. Auch dass ihre Geschwister versucht haben sie zu schützen half nicht viel.  Charlotte hatte nie viele Freunde, auf andere zu zugehen fiel ihr nicht leicht auf andere zu zugehen. Aber man kann sagen, dass sie ihre Kindheit über im großen und ganzen glücklich war. Sie erschuf sich ihre eigene kleine Welt, eine Welt zu der nur ihre Geschwister zutritt hatten und in die sie sich zurückziehen konnte, wenn ihr alles zu viel wurde. Kurz nach ihrem Abschluss, als sie gerade 18 Jahre alt war änderte sich ihr Leben schlagartig. Als sie eines Nachts die Stimme ihres Onkels und ihrer Tante hörte, als sie in Heimlichkeit beobachtete wie die beiden...nie würde sie diesen Anblick vergessen können. 

Verletzbarkeit. Stille. Fantasie. 

Sie verriet es nie. Woher diese Angst plötzlich kam, wieso sie ihrem Onkel nicht einmal mehr in die Augen sehen konnte. Ja, sie hatte nie das beste Verhältnis zu ihm, aber das? Und sie schien sich noch mehr zu verschließen als ohnehin schon, sie wurde ruhig, still gar. Die Tochter einer reinblütigen Familie war nicht einmal in der Lage zu sprechen? Leichter Konversation zu führen? Ihre Familie war ratlos. Es war ihr Onkel, der ihrem Vater riet sie in die Obhut von Geistheilern zu geben, heimlich natürlich. Eine kranke Tochter war noch eine größere Schande als eine stumme. Aber nichts half. Charlotte redete nicht, auch nicht über das was man ihr in ihrer Therapie antat. Ihr Vater wusste sich nicht zu helfen. Irgendwann hörte Charlotte ihn und ihre Mutter darüber reden, sie loszuwerden. Zu verheiraten an irgendwen. Sie zur Bürde und Last einer anderen Familie zu machen. Die Tränen, die sie an diesem Tag weinte waren genauso stumm wie ihre Stimme schon solange. 

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Heimliche Stimme

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